Brandstiftung Eresing und Geltendorf 1991/92
Im Jahre 1991 ist wieder ein Brandstifter in der Gemeinde Eresing und der Umgebung aktiv. Als am 22.5.1991 ein Kuhstall, der außerhalb des Kloster St. Ottilien liegt, in Brand geriet, hat noch keiner an eine Brandstiftung gedacht. Erst als nach einem halben Jahr wieder ein Brand ausbrach und zwar diesmal eine Maschinenhalle nahe dem Kloster, fand man an der gegenüberliegenden Halle, an den Toren, den Versuch einer Brandstiftung. Nun war klar, es geht ein Brandstifter in einem Gemeindeteil von Eresing um. Als dann innerhalb kürzester Zeit wieder Brände und zwar diesmal in der Gemeinde selber gelegt wurden, kam so manchen Bürger wieder die Brandstiftungen vom 18. Jahrhundert in Erinnerung, die in dem Eresinger Heimatbuch geschildert wurden. Als nach dem Brand eines Stadel nun auch ein Stadel im zwei Kilometer entfernten Machelberg aufging, konnte man schon die ersten Hinweise sammeln. Dort wurde ein Mann mit einem Moped gesehen. Einige Zeit darauf wurde in der Klosterkirche zu St. Ottilien der Beichtstuhl in Brand gesetzt, der aber sofort gelöscht werden konnte. Das auffälligste an diesen Bränden war, sie fanden meist unter Tag statt, nur der Brand der Maschinenhalle im Kloster wurde zur späten Abendstunde gelegt. Bei den Bränden im Kloster waren die Feuerwehren aus Eresing, Geltendorf, Pflaumdorf und die Werksfeuerwehr des Klosters im Einsatz. Als Ende des Jahres ein Stadel bei einem Einödhof in Brand geraten ist, verhärtete sich der Verdacht auf den Brandstifter (Name wird aus Datenschutz nicht genannt). Als sich die Beweise verhärtet hatten, stellte sich die normale Ruhe und Sicherheit in der Gemeinde Eresing und den umliegenden Gemeinden wieder ein.
Halt!!!! Diese Ruhe sollte aber nicht von langer Zeit sein. Der Brandstifter von Eresing hatte in der Nachbargemeinde Geltendorf einen unbekannten Nachahmer gefunden. Dort ging bereits am 13.01.1992 ein Feldstadel in Flammen auf. Man vermutete anfangs, es sei ein Penner gewesen, doch bereits am 21.03.1992 ging wieder ein Brand in der Nähe des letzten Brandort, den auch die Feuerwehr Eresing zu löschen hatte. Dieser Brand wurde relativ schnell entdeckt, obwohl die Gegend ziemlich menschenleer ist. Nach über einer Woche, am 01.04.1992, brennt es schon wieder und diesmal in der Gemeinde Geltendorf. Dort stand ein leerstehender Stadel in Flammen. Es wird wieder Brandstiftung angenommen, da auch wieder Reifenspuren von einem Auto entdeckt wurde, wie bei einem Brand einer entfernten Ortschaft kurz davor. Das Kuriose an diesem und dem vorhergehenden Brand ist, das beidemal zur gleichen Zeit und zwar um 2 Uhr in der Frühe die Sirenen in den umliegenden Gemeinden heulten. 15 Tage später am 15.04.1992 ging während der Mittagszeit ein Vollgummireifen einer Sähmaschine in Brand der jedoch von alleine ausging. Der Schaden belief sich auf 300.- DM. Zwei Tage später am 17.04.1992 wurde wieder Alarm gegeben. Diesmal war um ca. 22.30 Uhr eine Scheune mit Nebengebäude in Geltendorf in der Unteren Dorfstraße ausgebrochen. Die Höhe dieses Brandschaden belief sich auf 40.000.- DM Am 24.04.1992 wurde im Lokalradio von Fürstenfeldbruck eine vage Personenbeschreibung durchgegeben. Gesucht wurde ein 50jähriger Mann mit einem Vollbart. Zugleich wurden die Landwirte aufgefordert in der Nacht, zwischen 22 Uhr und 2 Uhr in der Früh ihre landwirtschaftlichen Gebäude zu kontrollieren. Gleich am nächsten Tag ging wieder die Sirene los. Diesmal war es ein leerstehender Bauernhof, wieder in der Unteren Dorfstraße von Geltendorf. Etwas seltsam ist, daß zwischen dem 15.04.1992 und dem 25.04.1992, 4 mal bei einem Bauern, der in der Nähe der anderen Brände wohnt, ein Brandanschlag versucht wurde. Desweiteren ist seltsam, daß nur immer leerstehende Gebäude und meist in dem Bereich der Unteren Dorfstraße von Geltendorf gelegt wurden. Die Höhe dieses Brandschaden belief sich auf 150.000.-DM. Der letzte Brand wurde am 25.04.1992 gelegt. Einem Gerücht zufolge soll es geheißen haben nach dem ersten Brand, das der Brandstifter sieben Brände legen werde und es waren auch sieben Brände. Doch sieben Monate später ging wieder ein Stadel in Brand. Diesmal war das Schloß zu Kaltenberg betroffen. Zu diesem Brand wurde auch die Werksfeuerwehr des Kloster St. Ottilien gerufen, das sich 8 Kilometer entfernt befindet, doch während der Anfahrt wurde der Alarm storniert. Bei dem Brand in der Nähe des Schloß kamen 2 Ponys in den Flammen um. Wie Prinz Luitpold dem Landsberger Tagblatt gegenüber berichtete, sei bereits öfters, seit den Ritterspielen 1992, Brandanschläge auf Besitztümer der Brauerei verübt worden sind. Unter anderem wurden Stände der Ritterspiele sowie andere Gegenstände im Schloßbereich angezündet. Die Brände fanden fast alle zur gleichen Zeit statt. Aber jetzt ist endlich Schluß mit der Brandserie, die sich in den letzten zwei Jahren ereignet haben. Bis zur heutigen Zeit (14.11.1997) ist mir nichts mehr Bekannt von einer Brandstiftung in Eresing, Geltendorf, St. Ottilien oder Kaltenberg.
Die meisten Daten zu dieser Dokumentation stammen aus dem Landsberger Tagblatt.
|