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Natürlich gehört zur Gemeinde Eresing, wie der Ortsteil St. Ottilien, auch der Ortsteil Pflaumdorf, die auch eine eigene Feuerwehr betreiben und das LF 8/8 Leicht von der FFW Eresing aus dem Jahre 1975 im Jahre 1987 übernommen haben. Die FFW Pflaumdorf besitzt ein Feuerwehrhaus mit einer Fahrgasse, einen Unterrichtsraum sowie eine motivierte Mannschaft.

"Die Pflaumdorfer FFW bilden zusammen mit Eresing und St. Ottilien eine gemeinsame Feuerwehr"

Die Gemeinde:

Pflaumdorf liegt auf einem landschaftlich reizvollen Moränen-Hügel auf einer Seehöhe von ca. 600 m, der sich ca. 5 Kilometer nord-östlich des Ammersee-Nordufers befindet. Die Gemeinde Pflaumdorf bildete mit Beuern bis in das Jahr 1978 die kleinste selbstständige Gemeinde im Landkreis Landsberg. Mit dem Abschluß der Gemeindereform entschied sich Pflaumdorf für den Anschluß an die Gemeinde Eresing. Die Gemeinde Beuern schloß sich mit Greifenberg zusammen. Die älteste Erwähnung des Ortes stammt von etwa 1140 in den Klosterurkunden von Tegernsee. Pflaumdorf war lange Zeit ein Dorf mit ca. 25 Herdstätten. Erst nach dem 2. Weltkrieg nahm die Bevölkerung stark zu. Neue Aufgaben kamen auf die kleine Gemeinde nach dem Krieg hinzu, wie z.B. die zentrale Wasserversorgung. 1961 folgte der Straßenbau zur Gemeinde Greifenberg und so nach und nach die Wirtschaftswege nach Eresing und Windach. Heute (1998) ist die Gemeinde mit einer Kanalisation versehen und alle Straßen sind inzwischen wieder geteert. Zur Attraktion gehört der am Ortsrand ansässige Ponyhof, der bei Kindern sehr beliebt ist. Ca. 1 Kilometer nördlich von Pflaumdorf befindet sich das Kloster St. Ottilien, die natürlich auch eine eigene Feuerwehr besitzt (siehe auf der linken Leiste unter "FFW St. Ottilien"). Heute sind die meisten Bürger von Pflaumdorf Pendler, die Richtung München zur Arbeit fahren. Die Landwirtschaft, die lange Zeit das Ortsbild geprägt hat, hat in den letzten Jahren stark abgenommen.

Die Feuerwehr:

Wie die Feuerwehr Eresing wurde auch die Freiwillige Feuerwehr von Pflaumdorf im Jahre 1875 gegründet. Die FFW Pflaumdorf hatte seinen Ursprung zusammen mit der FFW Beuern (gehört heute zur Gemeinde Greifenberg). Eigentlich ist die Feuerwehr Pflaumdorf älter, denn bereits 1872 wurde nach einem Brand in Oberschondorf ein Freiwilliger Pflichtfeuerwehrverband zusammen mit den Orten Greifenberg, Eching am Ammersee und Schondorf gegründet. Dieser Feuerwehrverband bestand aber nur 3 Jahre, so daß seit 1875 eine eigene Feuerwehr der Gemeinde Beuern-Pflaumdorf über die Sicherheit der Gemeinde wacht. Damals kaufte die junge Feuerwehr die gebrauchte Spritze der Gemeinde Greifenberg um 100 Mark, und war auch sonst recht notdürftig ausgerüstet. Im Laufe der Jahre wurde die Ausrüstung der Wehr Zug um Zug verbessert, so daß die heutigen Feuerwehrmänner auch schwierige Situationen meistern können.

Brände gab es in der Gemeinde in den letzten Jahren Gott sei Dank nicht viel. Sehr oft wurde die Feuerwehr zu auswärtigen Bränden zur Unterstützung herbeigerufen. Es mußten Waldbrände oder sogar Eisenbahndämme, die aus der Zeit der Dampflokomotiven in Brand gerieten, gelöscht werden. Hier standen die Feuerwehrleute aus Pflaumdorf tatkräftig ihren Mann.

Geschichtliches und Kurioses:

Einer Materialaufstellung von 1955 zufolge war im Bestand der FFW folgende Ausrüstung: 1 Handspritzenwagen; 10 Leinwandeimer; 10 Schläuche (Typ C a´ 15 m lang); 1 Strahlrohr mit Kordelumwicklung; 1 Strahlrohr mit Absperrhahn; 1 Reduzierstück (C- auf B-Schlauch); 1 Standrohr mit drehbarem Oberteil und 2 geneigten Ventilausläufen; 1 Ober- und 1 Unterflurhydrantenschlüssel; 1 Feuerwehrleiter (freistehend 6m) und 2 Feuerwehrhaken. 1955 wurde außerdem mit dem Bau des ersten Gerätehauses in Pflaumdorf begonnen. Zwei Jahre später war die Wasserversorgung im Dorf installiert, dabei waren 2 Oberflur- und 14 Unterflurhydranten für die Löschwasserversorgung vorgesehen. Nach einem Feuerschutzplan, der 1957 vom damaligen Kommandanten Franz Rother erstellt wurde, sind bei Störungen der Feuermeldestellen (Fernmeldeapparate beim Bürgermeister oder Kommandanten), zur Weiterleitung von Brandmeldungen 2 Melder mit Motorrad, sowie 1 Melder mit Kraftwagen im Ort vorhanden. Den steigenden Anforderungen an die Feuerwehr wurde 1959 Rechnung getragen und eine Tragkraftspritze TS 8/8 mit Magiruspumpe und 28 PS VW-Motor und Gasstrahlentlüftung angeschafft und in Dienst gestellt. Zum Transport diente ein in Eigenbau hergestellter Tragkraftspritzenanhänger (TSA), der wiederum von einem Landwirt per Schlepper zur Einsatzstelle gezogen wurde. Die Freiwillige Feuerwehr war zu dieser Zeit überhaupt mehr auf Eigeninitiative angewiesen, was die Beschaffung und Erhaltung von Ausrüstung betraf. So war zum Beispiel im jährlichen Gemeindehaushalt von 1964 ein "zweckgebundener Betrag" für den Feuerschutz von nur 300.- DM eingeplant. Nach unermüdlichen Bestreben von Kommandant Rother konnten 1971 von der aufgelösten Stadtpolizei Landsberg 23 gebrauchte Uniformröcke zum Preis von 675.- DM erstanden werden. Nur die dazugehörigen Armabzeichen, Kragenspiegel und Mützen wurden zu Lasten der Gemeinde besorgt. Die nächste große Errungenschaft war 1974 die Anschaffung des ersten TSF. Ein VW Kombi Bj. 1968 mit 47 PS sollte von nun an die TS 8/8 aufnehmen und den alten Anhänger ablösen. Der entsprechende Umbau des VW wurde wieder in Eigenregie vorgenommen. Schließlich hatte sich auch der Bestand an Schlauchmaterial und Zubehör stetig vergrößert und das wollte alles im "neuen" Fahrzeug untergebracht sein. Laut dem Protokoll der Generalversammlung 1974 wurde für 27 Anwesende "ein" Liter Bier gestiftet, was bei einem Kassenstand von 388.- DM wohl auch genug war.

Die Fahrzeuge und Spritzen:

Am 24.04.1989 wurde das 14 Jahre alte Feuerwehrfahrzeug (LL - 2104) der FFW Eresing mit einer Kilometerleistung von 7000 Kilometern der FFW Pflaumdorf übergeben. Bei dem Feuerwehrfahrzeug handelt es sich um ein LF 8/8 Leicht mit Aufbau "Ziegler" auf einem Mercedes-Benz Fahrgestell. Das Fahrzeug wurde am 13.11.2004 an die FFW St. Ottilien übergeben, die wiederum ihren alten VW-LT (60 PS) ausser Dienst stellen. Von nun an soll das Fahreug Mercedes-Benz 408 den Verkehrsleitanhänger für Autobahneinsätze ziehen.

Das alte Fahrzeug (TSF-T; VW-Bus) wurde an ein Sägewerk nach Niederbayern verkauft, wo es bei einer Werksfeuerwehr noch seinen Dienst leistete.

Am 09.11.2004 gab es wieder ein neues Fahrzeug (LL - 2080) von der FFW Eresing übernommen - siehe Bild unten.

Motorleistung:

97kW/132 PS

Fahrgestell:

Mercedes Benz

Fahrzeuggesamtgewicht:

7,49 t

Aufbau:

Fa.: Ziegler

Besatzung:

Löschgruppe 1+8

Pumpe:

Ziegler FP 8/8

Pumpleistung:

800l/min bei 8 bar Ausgangsdruck

Löschmittel:

Schaum 60 l

Schläuche:

B-Schlauch 280 m / C-Schlauch 180 m

Techn.-Hilfe:

Stromaggregat 5kW

Leitern:

Steckleiternteile 4 = Rettungshöhe von 7,2 m

Dieses Fahrzeug war bis 2019 im Dienst der Pflaumdorfer Feuerwehr und wurde an einen Feuerwehrhändler verkauft.

 

Erstes fabrikneues Fahrzeug für Pflaumdorf ab 2019

Technischen Daten des Fahrzeuges:

  • MAN Fahrgestell, 220 PS
  • Ziegler Aufbau
  • Gewicht 7,49 Tonnen
  • Besatzung: Staffel (6 Mann)
  • 600 Liter Wassertank mit Schnellangriff
  • Atemschutz in der Kabine
  • Wärmebildkamera
  • 6,5 kVA Stromerzeuger
  • Tragkraftspritze Fa. Rosenbauer Fox 4 herausnehmbar
  • Pneumatisch ausfahrbarer Lichtmast

Am 11.06.2019 war es endlich soweit! Drei Kammeraden unserer aktiven Mannschaft sind um 4:14 losgefahren, um unser neues TSF-W bei Ziegler in Mühlau/Sachsen abzuholen.
Nach einer kleinen Stärkung wurde direkt mit der Fahrzeugabnahme und Einweisung begonnen!...

Bereits vor der Fahrzeugweihe am 14.09.2019 durch Pater Franziskus Köller OSB aus St. Ottilien hat das Fahrzeug bereits zwei Einsätze hinter sich.

Erster Einsatz des neuen Fahrzeug:

Wir wurden zu einen B3-Einsatz Landwirtschaft Fahrzeug / Maschine, Mähdrescher raucht und beginnt zu brennen zusammen mit den Kollegen der Feuerwehr Eresing alarmiert. Durch uns war zum Glück kein Eingreifen mehr notwendig. Wir bewässerten lediglich die Wiese unterhalb der Maschine.

Der zweite Einsatz vor der Fahrzeugweihe war ein angeblicher Werkstattbrand in Oberwindach, der sich als Grillfeuer herausstellte.

Das Feuerwehrhaus:

Nach dem das alte Feuerwehrhaus aus allen Nähten platzte, wurden die ersten Entscheidungen bereits 1985 getroffen ein neues Feuerwehrhaus zu bauen. Die fundierte Planung wurde im Jahr darauf gemacht und im April 1987 kam dann die Genehmigung, worauf sofort mit dem Bau begonnen wurde. Ohne die tatkräftige Mithilfe der Kameraden und Gemeindemitglieder, hätte dieses Vorhaben nicht so schnell durchgeführt werden können. Die Regierung von Oberbayern unterstützte den Bau mit 160000 Mark. So entstand ein modernes Gebäude, mit einer Nutzfläche von 195 Quadratmetern.

Am 28. Mai 1989 fand die feierliche Einweihung des 1988 fertiggestellten Feuerwehrhauses statt. Unter Beisein von Staatssekretär Thomas Goppel begrüßte Bürgermeister Josef Loy alle Ehrengäste und Bürger der Gemeinde Pflaumdorf. Die kirchliche Weihe und der dazugehörige Gottesdienst wurde von Pater Walto zelebriert. Die Abordnungen der Feuerwehren aus dem Umkreis mit ihren Kommandanten, allen voran Kommandant der Pflaumdorfer Wehr Josef Kollmann, sowie Fahnenabordnungen der Feuerwehren aus Eresing, Geltendorf, St. Ottilien, Hausen b. Geltendorf, Walleshausen, Kaltenberg, Windach Schöffelding, Hechenwang und Greifenberg waren zugegen.

Ein Bildnis des heiligen Florian schmückt jetzt das Feuerwehrhaus in Pflaumdorf. Gemalt wurde der Schutzpatron der Floriansjünger von Bruder Cyprian vom nahegelegenen Kloster St. Ottilien. Bruder Cyprian, selbst Feuerwehrler (zur Zeit der Einweihung des Feuerwehrhauses), hatte sich bereit erklärt, das Bild in seiner Freizeit anzufertigen.
Im Mai 1998 wurde das Feuerwehr wieder mit einer neuen Farbe versehen.
Auf dem Feuerwehrhaus wurde im Juni 1998 die Antennenanlage für den Gleichwellenfunk installiert.

Die Ehrungen, Prüfungen und Feiern:

Während der Feier zum 100jährigem Bestehen der Feuerwehr Pflaumdorf/Beuern im Jahre 1976, fand vom 30. Juli bis 02. August 1976 ein Festwochenende statt mit einem 3000 Mann Bierzelt. Der langjährige Kommandant der Feuerwehr Pflaumdorf Franz Rother, erhielt während der Festwoche die silberne Ehrenmedaille vom Landkreis Landsberg/Lech. Sylvester Huber, der langjährige Maschinist der Feuerwehr Pflaumdorf/Beuern, erhielt das Landkreiswappen in Wachs. Mit der Kreisehrennadel wurden ausgezeichnet:

Ernst Streicher, Josef Graf, Andreas Graf, Heinz Alritz, Georg Streicher, Alwin Bartsch, Manfred Kleinert und Hans Seiter.

Mit dem Ehrenzeichen in Silber für 25jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Beuern-Pflaumdorf wurden folgende Mitglieder ausgezeichnet:

Josef Graf, Paul Spicker, Georg Streicher, Adolf Lehnert, Richard Baumgartner, Xaver Pittrich, Alois Lipp, Josef Bichler, Rupert Menhard, Albert Schöttl, Alois Leibrecht und Konrad Vilgertshofer.

Am 11.07.1984 legte die "5. Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Pflaumdorf" (inzwischen von der FFW Beuern getrennt) unter der Leitung von Gruppenführer Peter Götz die Prüfung zum "Silbernen Leistungsabzeichen" ab. Als Schiedsrichter fungierten: KBM Drischberger, Schneller und Rieger aus Hausen b. Geltendorf.

Die Kommandanten:

1875 - 1881

Sebastian Prugberger

1881 - 1892

Korbinian Wunder

1892 - 1908

Josef Korb

1908 - 1919

Johann Schmucker

1919 - 1945

Josef Streicher

1945 - 1951

Josef Spielberger

1951 - 1973

Franz Rother

1973 - 1980

Manfred Katzer

1980 - 1992

Josef Kollmann

1992 - 1994

Peter Götz

1994 - 2000

Stefan Kleinert

2000 - 10/2001

Roland Jörg

10/2001 - 03.03.2007

1. Kdt. Kollmann Josef; 2. Kdt. Stephan Winkler

03.03.2007 - dato

1. Kdt. Stephan Winkler; 2. Kdt. Wolfgang Forster

 

 

 

 

 

 

Im Jahre 2011 starb bei einem Verkehrsunfall Peter Seiter, Peter Seiter wird Pflaumdorf sehr fehlen.

 

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